Man kann nicht wirklich sagen, die Verlobung kam überstürzt daher. Acht Jahre Beziehung ist ja nicht nix. Unser beider Rekord. Aber sie kam überraschend. Denn jeder, der uns kennt, wusste, dass ich Wolfgang unbedingt heiraten wollte, er aber kein Ohrwaschel rührte.
Wir entwickelten uns im Freundeskreis zu einem “Running Gag”. Jeder nur erdenkliche Strohalm an Gelegenheit, meinen Heirats-Wunsch zu äußern, wurde umklammert. Doch Wolfgang zeigte sich gandenlos. Kein Antrag weit und breit in Sicht. Die Aussicht auf eine Hochzeit war für mich so wahrscheinlich wie ein Doktortitel in Versicherungsmathematik.
Es kam dann der geschichtsträchtige 12. Februar 2016. Der Freitag vor dem Valentinstag, der in dem Jahr der Sonntag war. Blöder Termin für einen romantischen Abend. Also beschlossen wir, den Valentinstag vorzulegen und obendrein noch Schatz-Geburtstag zu feiern, denn an seinem – dem 20.2. – hatte ich schon zum Mädelsgeburstag einer Freundin zugesagt. Zum Glück hatte ich bereits alle Geschenke vorbereitet, denn was dann kam, war überwältigend.
Wolfgang beschloss mich mit feinstem Essen zu verwöhnen. Gänseleber, Kavair und Vague-Beef kommen bei uns eigentlich nie auf den Tisch. Als er dann die Flasche Dom Perignon (kam tatsächlich noch nie auf den Tisch) aus dem Kühlschrank holte, wurde mir dann doch ein wenig mulmig zumute.
Und dann, eigentlich gleich nach dem ersten Schluck, kam die Frage aller Fragen, während ich ausgeleierte Karo-Pyjama-Hosen zu ungestyltem und natürlich auch nicht frisch gewaschenem Haar trug: Willst du meine Frau werden? Samt Knie-Fall und gleich zwei Verlobungsringen. Ein Jadering, den er an unserem Traumstrand in Myanmar besorgte und ein fettes Familienerbstück. Was ich geantwortet habe … erklärt sich mit diesem Blog.
Eure Bride Mary
Die Hausweys